Organversorgung sicherstellen – Organspenden neu denken!

Die Jungen Liberalen Ostwestfalen-Lippe fordern eine Änderung des Transplantationsgesetzes. Diese Änderung soll eine erweiterte Widerspruchslösung bei der Organspende einführen. Konkret sprechen sich die Jungen Liberalen Ostwestfalen-Lippe für folgende Lösung aus: Jede Person in Deutschland ist standardmäßig Organspender. Es steht jedem frei, zu Lebzeiten der Organspende zu widersprechen.

Es wird ein Widerspruchsregister eingeführt, in dem Widersprüche gespeichert werden. Es muss sichergestellt werden, dass nur Transplantationskliniken Zugriff auf dieses Register haben. Trotzdem wird der Organspendeausweis beibehalten. Sollte der Widersprechende nicht wollen, in einem Register aufgeführt zu werden, kann er auf seinem Organspendeausweis eintragen, dass ihm keine Organe entnommen werden sollen. Sollte die Identität der betreffenden Person nicht festgestellt werden können und wird kein Organspendeausweis gefunden, wird davon ausgegangen, dass er widersprochen hat. Es muss möglich sein, einen Organspendeausweis online zu beantragen und online seine Widerspruchserklärung abzugeben.

 

Es ergeben sich also folgende Fälle:

  1. Die Person hat keinen Ausweis und hat nicht explizit widersprochen. In diesem Fall können Angehörige der Organentnahme widersprechen. Sollten keine Angehörigen aufzufinden sein oder treffen sie keine Aussage, kommt die Person als Spender in Frage.
  2. Die Person hat explizit widersprochen oder hat einen Ausweis auf dem vermerkt ist, dass keine Organe entnommen werden dürfen. In diesem Fall wird der Wunsch der Person respektiert und es werden ihm keine Organe entnommen. Angehörige haben kein Mitspracherecht.
  3. Die Person hat einen Ausweis auf dem vermerkt ist, dass Organe entnommen werden können. Auch hier wird der Wunsch der Person respektiert und er kommt als Spender in Frage. Angehörige haben kein Mitspracherecht.
  4. Die Identität der Person kann nicht festgestellt werden und hat keinen Ausweis. Dann wird ein Widerspruch angenommen.

 

Jeder Bürger muss wiederholt auf diesen Sachverhalt hingewiesen werden. Das Bürgerbüro muss bei jeder Aushändigung des Personalausweises und sonstiger Ausweisdokumente einen Informationsflyer mitaushändigen, dem ein Organspendeausweis beiliegt. Zudem müssen die Krankenkassen jedem Bürger zum 18. Geburtstag und in regelmäßigen Abständen ebenfalls einen Informationsflyer mit einem Organspendeausweis zusenden.

 

Außerdem sprechen sich die Jungen Liberalen Ostwestfalen-Lippe für die Forschung an dem Prozess der transgenen Xenotransplantation aus. Sie erkennen die ethischen Bedenken hinsichtlich dieses Prozesses an, da für diesen Tiere gezüchtet, genetisch modifiziert und Organe einer Spezies in eine andere transplantiert werden müssen. Allerdings überwiegen für sie die Vorteile im Ergebnis die Nachteile und sie fordern die Ethikräte auf, diese Projekte nicht zu blockieren. Sobald Xenotransplantationen gesundheitlich unbedenklich sind, sollten sie wie gewöhnliche Organtransplantationsoptionen behandelt werden. Die Jungen Liberalen Ostwestfalen-Lippe sind auch offen für andere wissenschaftlichen Lösungsansätze und wollen sich der Forschung in dieser Hinsicht nicht in den Weg stellen. Dazu gehört unter anderem auch die Forschung an der Züchtung von isolierten menschlichen Organen, die zur Transplantation genutzt werden können. Auch diesen Lösungsansatz begrüßen die Jungen Liberalen Ostwestfalen-Lippe und sprechen sich für eine intensive Beforschung und Nutzung dieser Methode unter dem Vorbehalt ausreichender medizinischer Sicherheit aus.